Das Bild ‚After Alex Katz, Homage to Monet‘, beinhaltet für mich zum einen den fotografischen Blick des Flanierens und zum anderen bereits existierende Bilder und damit auch Referenzen. Diese stellen eine Möglichkeit der Aktualisierung und des Aufbruchs dar. Die farbigen, bunten Punkte bilden für mich ein brückenschlagendes Miteinander im besten Sinne.
Ich denke an Toleranz, Gemeinschaft, Gärten, Landkarten und unvorhersehbare Begegnungen, Netzwerke und daran, dass ich daran scheitere, die Wurzeln der Seerosen sehen zu können.

Gegenüber befindet sich das Bild „Packaging Chips“. Für mich ist das Bild eine Form der Wiederholung. Ich sehe eine ähnliche Konstellation. Die synthetische Materialität wirkt anziehend und abstoßend. Mich beschäftigt es, dass Logistikunternehmen, oder Anbieter wie „Domino“ ihre Standorte inzwischen rhizomatisch wuchern lassen und nicht mehr gleichmäßig lokalisieren.
Dabei beinhaltet für mich das Material Karton, Zeichen von: Nachhaltigkeit, Überschuss,
Online-Dienste, Outsourcing von Transportunternehmen, beschissene Arbeitsbedingungen, Verfügbarkeit und Glück. Sich durch Bilder mit meiner Umwelt auseinanderzusetzen treibt mich um.

Pizza gibt es wirklich überall. Als ich die Pizza-Box in das Feld legte, empfand ich es nicht
als Störfaktor. Vielleicht liegt es an der Monokultur. Oder an der Farbigkeit. Oder an beidem.
Die Materialität genau zu betrachten, um zum Beispiel Rückschlüsse auf Produktionsprozesse zu erhalten, wie zum Beispiel durch die Abbildung und die Funktion des RGB Farbkontrollstreifens, der sich auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Bild ‚Tryptich View B‘ wiederholt. Dieser hat sich jedoch durch die Überlappung von übereinander gekleisterten Werbeplakaten erstellt.

Mich interessieren an diesen Umkehrungen von Positiv und Negativ, oder auch Innen und Außen, der Abdruck von Äußerer Form, als auch der Ausdruck des dahinter liegenden. Das Chamäleon scheint auf eine Weise beides verbinden zu können und trotzdem scheint der Zwischenraum, der des Nichtwissens, um das Verhältnis von Außen und Innen wie ein Leerraum bestehen zu bleiben, der Einblick misslingt.
Chamäleons erfassen einen Blickwinkel von 365°. In einigen Kulturkreisen ist das Chamäleon mit Zeit assoziiert. Es blickt in zwei Richtungen gleichzeitig. Vor und zurück, diagonal und horizontal gleichzeitig. Die Informationen werden als zwei unabhängige Bilder gesehen.

Ich habe lange über die Porträts nachgedacht, so sind die Bilder des Chamäleons auf meiner Hand entstanden. Die Porträts transportieren für mich Informationen die mich in eine Auseinandersetzung mit Identität, Zuschreibungen, Codes und Beobachtungen bringen. Mich aber auch im Bezug auf Zeitigkeit verunsichern.

Hände sind in dieser Arbeit eine wiederkehrende Referenz, sie tragen die Besonderheit an Sich, dass sie im Gegensatz zu Gegenständen, sowohl von Außen als auch von Innen her empfunden werden können. Es ist das Werkzeug mit dem Menschen Dinge begreifen, eingreifen, festhalten, loslassen und zeigen können. Oftmals verbinden wir mit der Hand Dualismen. Die
Hand hält den Stift, sie schreibt. Die Hand hält den Pinsel und malt. Die Hand hält ein Handy und zeigt ein Bild. Oder einen Blick? Ich empfinde diesen Teil der Arbeit als eine Befragung, ob sich die Hand und ihre Darstellungen auch deformieren und auflösen lässt, wie in der Gegenüberstellung mit den scheinbar unkontrollierten Wucherungen des Schwefelporlings.
Oder ob die Hand eher eine Nähe zu dem dichotomischen Wuchs der Kürbispflanze besitzt. Was passiert wenn wir Dinge und Zustände in ein anderes Milieu überführen?

Diese Interaktionen erzählen für mich davon, wie wir Zeichen deuten und ob eine Auflösung von Dualismen möglich ist. Daran schließt sich für mich auch das Spannungsverhältnis von Zeigen und Deuten im Verhältnis zum dokumentarischen und zum inszenierten an.
Welcher Blick betont ein Zeichen? Ein analytischer Blick auf eine Zigarette, auf ein leeres Werbeplakat, oder betont dieses Bild den Blick selbst?

Das Bild Honeydew ist auf einem Spaziergang auf der Lindenstraße entstanden. Ich fand es faszinierend, wie sich auf Glascontainern, Stromkästen und geparkten Autos ein klebrig, grau-grüner Film bildete. Auf dem linear und sich niemals kreuzende Spuren verliefen, an denen der grau-grüne Film aus Pilzen, die sich von Honigtau ernähren, von Schnecken abgefressen worden ist.
Die Spuren erinnerten mich an Fotopapier welches durch einen Entwickler mit gekippter Chemie gelaufen ist.

Als Leitmotiv, kann das Erscheinen und der Fortlauf des Pappelsamen in der Installation gelesen werden. Dinge legen sich hier und dort an und ab und je nach Umgebung und Chemie, wird eine andere Verbindung eingegangen und es entsteht etwas anderes, oder die Form ist eine andere.